Auf den Philippinen – Teil 1

Diakon Johannes Hofer war zum Kennenlernen anderer Kulturen sechs Wochen lang auf den Philippinen. Mit seinen Bildern und Schilderungen lässt er auch uns daran teilhaben.

Eine ganz besonders schöne und geschenkte Zeit erlebte ich in diesen sechs Wochen. Mit der Absicht Menschen in einer anderen Kultur- und Lebenswelt kennen zu lernen und im Alltag mit zu leben, brach ich zu einem neuen Erteil auf. Angefangen hatte das Ganze bei einem Pfingstfest in Salzburg, wo ich mich mit P. Alois Ortner von den Steyler Missionaren auf seinem Heimaturlaub während des Mittagessens ein wenig austauschte und eine Einladung zum Besuch jener Insel zurückblieb. Diese kurze Begegnung weilte sehr gut in Erinnerung und nach gelegentlichen Gedanken dazu während des Studiums machte ich mich nun auf den Weg.

Mit einer Zwischenlandung in Taipeh in Taiwan erreichte ich die Hauptstadt Manila und der Steyler Missionar holte mich vom Flughafen ab. Bevor die Reise mit dem Schiff weiterging, besorgten wir noch einige Werkzeuge für den bereits im Gespräch bekannt gewordenen Baualltag. Eine Nachtfahrt mit dem Schiff Richtung Süden zur Insel Romblon und von dort mit einem kleineren Boot ging es weiter auf die Insel Sibuyan. An deren Ostseite ein Stück landeinwärts mit dem Arbeitsjeep auf einem Schotterweg erreichten wir die Pfarre „St. Therese oft the Child Jesus Parish“ in der Region Lumbang.

Ein großes Willkommens- und Geburtstagsfest mit P. Alois begann. Viele LehrerInnen und einige SchülerInnen gratulierten mit Texten in der Muttersprache Tagalog, sangen und spielten kleine Aufführungen. Ein leckeres Essen durfte dabei nicht fehlen. In den ersten Gesprächen in der für mich möglichen und auf den Philippinen offiziellen Sprache Englisch erfuhr ich, dass Reis als Grundnahrungsmittel bei keiner Mahlzeit fehlen darf. Gleichfalls gehören auch viele Arten und Variationen von Fischen sehr oft zu den Speisen, und Gemüse rundet das Essen meistens ab. Nicht genug, zu diesem Fest gab es auch viele Früchte und eine Reihe von Torten. Abends tauchte bei einer weiteren Gratulation nochmals eine Torte auf, jedoch für die Haushälterin und Mitarbeitern Rosa Maria. Denn auch sie hatte einige Tage früher ebenfalls Geburtstag.

In den folgenden Tagen wurde mir erst das ganze Gebäude der Pfarre bewusst. Am Hang eines großteils abgetragenen Hügels steht es für viele Veranstaltungen zur Verfügung und die Gottesdienste werden in der darunter liegenden Kapelle gefeiert. Der Anfang Jänner noch häufige Regen ließ ebenfalls nicht auf sich warten, wie ich beim ersten Besuch des Marktplatzes am nächsten Morgen bemerkte. Aber ein kurzes Warten reichte aus und bald kam wieder ein typisch lebendiger Dorfplatz zum Vorschein. Ein sehr schöner Ausblick auf die im kräftigen grün leuchtenden Reisfelder und die oft gepflanzten Bananen und Kokospalmen blieb nicht lange verborgen. Schließlich erfuhr ich, dass die eigentliche Kirche -geplant als kleine Basilika – zurzeit nur das Grundfundament aufweist. Denn auch viele von P. Alois geplanten, organisierten und mit bezahlten, als auch vielen freiwilligen ArbeiterInnen gebaute Schulen, kamen sehr dringend dazwischen.

Was ich beim Helfen auf einigen solchen Baustellen und auch in vielen weiteren Momenten alles erlebte, wird bald folgen.

 

 

Text und Fotos: Johannes Hofer