Mähren – Slowakei 8. Tag

Samstag

Da uns Stefan mit seinem Bus verlässt, heißt es nach dem Frühstück Einladen. In einem längeren Rundgang besichtigen wie die Altstadt von Pressburg mit ihren großartigen Baulichkeiten. Im Straßenpflaster sind wiederholt kleine messigfarbene Täfelchen eingelassen, die den traditionellen Weg, den ein frisch gekrönter König von Ungarn nach der Krönungszeremonie durch die Stadt zu gehen hatte, bezeichnen. Der Krönungshügel an der Donau, den er ebenfalls hinauf reiten musste, ist im Gegensatz zu Buda(pest), dem Ort der späteren Krönungen, nicht erhalten geblieben. Gotisches Rathaus mit barockisiertem Turm, an das goldene Dachl denken lassenden Erker und großem Arkadenhof. Dahinter befindet sich das rosafarbige prachtvolle klassizistische Primatialpalais, ehemals Wintersitz des Erzbischofs von Gran (Esztergom). 1805 wurde hier der Friedensvertrag nach der verlorengegangenen Drei Kaiser-Schlacht von Austerlitz (bei der Fahrt von Brünn in die Slowakei sind wir dort vorbei gefahren) unterzeichnet. Österreich musste Tirol und Vorarlberg an Bayern abtreten. Im Innenhof bewundern wir den Springbrunnen des heiligen Georg, wie er den hier dreiköpfigen Drachen tötet.

In der Fußgängerzone ist die aus einem Kanalschacht auf der Straße sich aufstützende Figur eines sichtlich sich ausruhenden Arbeiters mit der Bezeichnung „Man at work“ ein touristischer Blickfang. Eine Gruppe von Japanern legt sich der Reihe nach daneben und lässt sich fotografieren. Eine weitere Figur stellt den „Schönen Naci“, ein Pressburger Original, ähnlich dem Wiener Waluliso, dar. Im Durchgang des Michaelertors, einzigem erhaltenen Tor der Stadtbefestigung, stauen sich die Passanten über einem im Pflaster eingelassenen großen Metallring, auf dem die Himmelsrichtungen sowie zahlreiche Städte verzeichnet sind. Es wird in deren Richtung gewiesen und ihre Entfernung angegeben. In der „ältesteten Gemischtwarenhandlung“ mit historischer Einrichtung, angeschlossenem kleinen Museum u. a. mit alten Registrierkassen und Waagen, kann man Spezialitäten wie die Original-Pressburger- Nussbeugel erwerben.

Kurz nach 14 Uhr besteigen wir unser Schiff, den neuen Twin City Liner, einen erst Ende März in Dienst gestellten schnellen Katamaran, sehen noch einmal auf die Stadt mit der hochgelegenen Burg und genießen bei herrlichem Wetter die etwa 1 1/2stündige Fahrt nach Wien mit dem Landeplatz am Donaukanal. Dort werden wir bereits von Stefan erwartet, der uns sicher nach Hause bringt. Alle denken mit Dank an alle, die zu dieser wunderbaren Fahrt beigetragen haben, sind beladen mit schönen Reiseeindrücken und erinnern sich gerne an die an diesen Tagen stets genossene gute Gemeinschaft.

Hans und Magdalena

Reisebericht: Magdalena und Hans Kalchmair
Fotos: Ingrid Scherney