Was feiert wer Ostern feiert? Fest der Gemeinschaft

FastenbesinnungIn Gen 2,18 geht es um die Reflexion des Menschen; er braucht eine gleichwertige Person „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist“ (Gen 2,18) Er zerstörte aber von Anfang an:

die Gemeinschaft mit Gott: weil der Gott nicht vertraut hat (die Sünde im Paradies)
die Gemeinschaft mit den Menschen: aus Eifersucht, Habgier … (die Sünde Kains)

Der Tod trennt die Gemeinschaft der Menschen untereinander. Die Auferstehung als Sieg über Sünde und Tod stellt die Gemeinschaft wieder her.

Im AT wir das Volk als Gemeinschaft angesprochen. Man dachte in Familien und Sippen, als Volk Israel. Zur Gemeinschaft gehörte man durch Geburt oder durch die Aufnahme in ein Haus.
Im NT dagegen spricht Jesus die Menschen einzeln und mit dem Namen an (Berufungsgeschichten). Er sah sie aber nicht alle nur individuell, sondern er betonte immer wieder die Sammlung des neuen Volkes durch die Sendung der Jünger Mt 28,16-20. Christus der Auferstandene ist es, der sammelt (1 Kor 15,20-22). Diese Sammlung ist für die Kirche wichtig: sich vom Heil Gottes beschenken lassen und Heil weiter geben.
In der Feier der Osternacht wird die Gemeinschaft mit Gott und den Menschen durch die Überwindung von Sünde und Tod wiederhergestellt.

Wie soll die neue Gemeinschaft sein?
Kirche als Leib Christi (1 Kor 12,13-27): Durch die Taufe auf den Namen Jesu Christi sind wir mit Jesus eng verbunden. Gemäß dem Bild des Korintherbriefes sollten wir daher einmal seine Hand sein, einmal sein Ohr, ein anderes Mal sein Fuß – so dass sich Jesus in dieser Welt bewegen kann.

Zur Gemeinschaft der Heiligen dürfen wir uns zählen, weil wir am Heil Gottes teilhaben. Zur Eigenschaften des neuen Volkes gehören:

  • Die Taufe (Apg 2,32-39): sich taufen lassen zur Vergebung der Sünden; um die Trennung zwischen Gott und den Mitmenschen zu überwinden
  • Das Bekenntnis zu Christus dem Erlöser (Phil 2,5-11)
  • Die Sorge für das neue Volk/für die Gemeinschaft (Apg 11,27-30) – das soziale Denken der Kirche

Was macht die Kirche aus?
Grundeigenschaften der Kirche:

  • Einheit: sie ist eine Gabe Gottes, damit alle auf dem Heilsplan Gottes leben können
  • Heiligkeit: meint nicht, besser zu sein als alle anderen, sondern sich als Leib Christi zu verstehen, im Unterschied zum Profanen
  • Katholizität: die Kirche muss sich als Vermittlerin der grenzenlosen, all umfassenden Liebe Gottes verstehen
  • Apostolizität: Bewahrung des Glaubens in der Spannung der Geschichte zwischen Vergangenheit und Zukunft

Grundfunktionen der Kirche:

  • Liturgie: Feier des Glaubens
  • Verkündigung: das Wort Gottes weiter geben
  • Caritas: tätige Nächstenliebe
  • Gemeinschaft

Wer Ostern feiert, feiert automatisch die Gemeinschaft!