Interreligiöse Mahnwache

logo_pfarre80x80Liebe Interessierte am Dialog der Religionen!
Besorgte Menschen wollen ein Zeichen setzen.

Anlässlich der schrecklichen Ereignisse von Paris möchten wir auch in Wels ein Zeichen gegen Gewalt setzen.
Vertreter der Islamischen Glaubensgemeinschaften, der evangelischen und der katholischen Kirche und der Stadt Wels veranstalten am Samstag, den 10. Jän. 2015 um 11 Uhr eine Mahnwache in der Fußgängerzone (Ecke Bäckergasse/ Ringstraße, Höhe BAWAG). Wir wollen unsere Betroffenheit dadurch zum Ausdruck bringen, dass wir uns schweigend mit STOP GEWALT – Schildern aufstellen. Andere werden Flugzettel verteilen mit der offiziellen Stellungnahme der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs zur derzeitigen Gewalt. Sie können die Stellungnahme im Anhang finden. Danach möchten wir mit Menschen das Wort „FRIEDEN“ stellen und eine Schweigeminute halten.

Wir möchten Sie alle dazu recht herzlich einladen und sie bitten die Einladung an andere besorgte Menschen weiterzuschicken.

Mit lieben Grüßen
Birgit Raffelsberger
(Dekanatsassistentin Wels-Stadt)

 

Stellungnahme der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreichs:
Entsetzen nach Terroranschlag in Paris

Mit Abscheu und Entsetzen verurteilt die Islamische Glaubensgemeinschaft den verheerenden Terroranschlag auf die Redaktion eines bekannten Pariser Satiremagazins. Das Mitgefühl gilt den Angehörigen der zwölf Toten und den zehn zum Teil schwer Verwundeten.

Presse- und Meinungsfreiheit sind Säulen eines jeden demokratischen Rechtsstaates. So wie der Pluralismus verschiedener Religionen und Weltanschauungen in einer Gesellschaft Platz haben muss, so müssen sich auch verschiedene Sichtweisen öffentlich ausdrücken können. Eine missliebige Meinung rechtfertigt unter keinen Umständen die Anwendung von Gewalt.

Derzeit greift eine zunehmende Verunsicherung angesichts menschenverachtender Verbrechen um sich. Muslime positionieren sich hier eindeutig und erklären immer wieder, warum diese Abscheulichkeiten keinerlei Rechtfertigung in der Religion finden können. Diese Stimmen müssen Gehör finden – gerade im gemeinsamen Kampf gegen Hass und Terror.

Bericht von der Mahnwache

Auf Initiative der Islamischen Glaubensgemeinschaft sowie der evangelischen und der katholischen
Kirche („Dialog der Religionen“) setzten die Glaubensgemeinschaften gemeinsam mit
Welser Migrantenvereinen, dem „Bündnis für Menschlichkeit“ und Vertretern der Stadt Wels
am Samstag, 10. Jänner bei einer Mahnwache ein Zeichen gegen Gewalt und Terrorismus.
Die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten mit dieser Aktion ihre Betroffenheit
über die Terroranschläge in Paris zum Ausdruck.
Mit „Stop Gewalt“-Schildern und einer Trauerminute wurde dabei an die ermordeten Opfer
gedacht. Darüber hinaus wurden Flugzettel mit der offiziellen Stellungnahme der Islamischen
Glaubensgemeinschaft Österreich zu den Terroranschlägen in Paris verteilt. Darin spricht die
Islamische Glaubensgemeinschaft den Angehörigen der Todesopfer ihr Mitgefühl aus und
betont die Presse- und Meinungsfreiheit als Säulen eines jeden demokratischen Rechtsstaates.
„Die Welser Migrantenvereine haben sich bereits vor einigen Wochen in einer Deklaration
gegen Terror im Namen der Religion und gegen gewaltbereiten Fundamentalismus ausgesprochen.
Unser aller Ziel muss es sein, auch weiterhin gemeinsam gegen diese Entwicklungen
anzukämpfen. Die nun abgehaltene Mahnwache war ein weiteres Zeichen für ein
friedvolles und tolerantes Wels. Als Bürgermeister rufe ich auch die politischen Parteien dazu
auf, das gemeinsame in den Vordergrund zu stellen. Denn eines muss uns klar sein: Wir alle
sind Wels“, erklärt Bürgermeister Dr. Peter Koits.

Mahnwache-Friede Mahnwache