Mähren – Slowakei 2. Tag

Sonntag

Fahrt bei Sonnenschein in den mährischen Karst nördlich von Brünn und Besuch einer der bekanntesten von ca. 1000 bekannten Tropfsteinhöhlen, der Punkva-Höhle bei Blansko. Auf der Fahrt dahin passieren wir in dem engen Tal zahlreiche Industrieruinen. Mit einem Bummelzug geht es zum Höhleneingang. In der Höhle mit beständiger Temperatur von 8°, riesigen Raumbildungen und auch engen Gängen zeigen sich wunderbare Tropfsteinformationen mit phantasievollen Namen wie Türkischer Saal, Masaryk-Dom (erster Staatspräsident) oder Jan Hus-Säule. Bei der abschließenden Fahrt mit einem Boot darf leider nicht fotografiert werden.

Dann Rückkehr nach Brünn und Besichtigung der Brauerei Starobrno. Sie gehört zu Heineken, zweitgrößte Brauereifirma der Welt. Von den ehemals großen Brauereien in Tschechien gehören bis auf die Budweiser alle diesem Konzern. Nach der ausgiebigen Führung (ständig innerhalb einer blauen Linie) durch die verschiedenen Produktionshallen, in denen heute Sonntagsruhe herrscht, können wir in gleicher Weise das Getränk verkosten. Jedem Besucher stehen zwei große Gläser zu, die wir unter einem schützenden Sonnenschirm genießen. Allgemeine Verwunderung hatte bei der Führung hervorgerufen, daß von der Konzernleitung der Brauerei die Abfüllung und der Verkauf des Biers in großen Kunststoffflaschen vorgeschrieben wurde. Während des Wartens auf die Führung zog sich Tilli beim Sturz an einer hölzernen Stufe leider schlimme und stark blutende Abschürfungen an einem Knie und Knöchel zu. Kreislaufprobleme bereiteten ihr an den nächsten Tagen gleichfalls sichtliche Probleme. Letztlich konnte sie aber doch den größten Teil des Programmes mitmachen.

Um 15 Uhr Fahrt zu der an der March gelegenen Stadt Olmütz ins zentral gelegene prachtvolle Hotel Theresian mit dem knapp daneben befindlichen Maria Theresia-Triumpfbogen, der an die starke Bindung der ehemals österr. Stadt an die Monarchie erinnert. Dann Stadtrundgang mit Dreifaltigkeitssäule (Pestsäule), barocker Delphinbrunnen und Rathaus mit 78 Meter hohem Turm. Leider ist es eingerüstet, sodass ein Blick auf die prächtige Fassade mit der berühmten astronomischen Uhr nicht möglich ist. Ein rasch einsetzender Regen zwingt uns zu einem Eilmarsch (gleich Julius Cäsar in seinem gallischen Krieg), um zum doch etwas weiter entfernten gotischen Wenzelsdom zu gelangen. Durch eine heftige Windböe wird ein großer Eternitziegel, der von den Dacharbeitern offensichtlich auf einem Gerüst grob fahrlässig liegen gelassen worden war, auf die Straße geworfen und verfehlt Heinz nur um Haaresbreite. Er hat sicherlich einen wachsamen Schutzengel. Eine Taube dagegen hat es auf Wolfgang abgesehen. Den Volltreffer kann er aber später im Hotel wieder ohne bleibende Folgen beseitigen. Da kaum jemand mit Regen gerechnet hat und nur wenige mit einem Schirm oder einer Regenhaut ausgerüstet sind, feiern wir dann „frisch getauft“ im Dom den Sonntagsgottesdienst.

Zum Abendessen gibt es Fisch und als Vorspeise verschiedene Käsevariationen. Natürlich versäumen wir es nicht darunter auch den berühmten Olmützer Quargel zu verkosten. Den ereignisreichen Tag lassen wir in einem nahe gelegenen Lokal, bei einem weiteren Stadtspaziergang, oder auch im Hotel ausklingen.

Reisebericht: Hans und Magdalena Kalchmair
Fotos: Ingrid Scherney