Die Kirche Christi sei eine einladende Kirche

Predigt 24. Sonntag im Jahreskreis:

Liebe Gottesdienstbesucher, liebe Frauen liebe Männer ,Jugendliche und Kinder!Wir hörten 3 spannungsreiche Lesungen.

In der ersten Lesung hörten wir von Jesaja und davon wie stark sein Glaube ist. Obwohl er Schmähungen und Verletzungen erleidet, ist er überzeugt , dass Gott, der Herr ihm hilft.

Auch im Jakobusbrief hörten wir vom Glauben. Jakobus lenkt unseren Blick auf unser Tun, auf unsere Werke. Er sagt : “So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.“

Was sagt Jesus? Wie sieht er den Glauben? Er spricht Gott als Vater an!

Er spricht von einem barmherzigen Gott, der bei uns ist!

Was aber sollen wir tun, wie sollen wir uns verhalten?

Jesus spricht ganz klare Worte:

„Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst,
nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“

Einfach gesagt , aber nicht leicht getan!

Jesus nachfolgen, heißt zuerst ihm glauben.

Glauben heißt vertrauen, vertrauen so wie Jesaja. Aber unser Glaube allein ist zu wenig es braucht auch Werke der Nächstenliebe, an die uns Jakobus erinnert. Jesus hat uns an vielen Orten bei vielen Wundern und in seinem Umgang mit seinen Mitmenschen immer gezeigt, wie wir seine Jünger werden können. Vieles davon spiegelt sich in seiner Kirche wieder.

Vor zehn Jahren habe ich einen besonderen Mann kennen gelernt. Seine Art mit Menschen umzugehen und seine Reden haben mich beeindruckt. Ich bin dakbar, dass ich Kardinal Franz König persönlich kennen lernen durfte. Spannend fand ich, dass dieser Kardinal beim 2. Vatikanischen Konzil dabei war und mitgewirkt hat. Wir feiern 50 Jahre 2. Vatikanisches Konzil.

Von Kardinal König stammt auch der folgende Text, wie er die Kirche in der Nachfolge Christi sieht:

Die Kirche Christi

Die Kirche Christi sei eine einladende Kirche,
eine Kirche der offenen Türen,
eine wärmende, mütterliche Kirche,
eine Kirche der Generationen,
eine Kirche der Toten, der Lebenden und der Ungeborenen.

Eine Kirche derer, die vor uns waren,
die mit uns sind,
und die nach uns kommen werden.
Eine Kirche des Verstehens und Mitfühlens,
des Mitdenkens,
des Mitfreuens und Mitleidens.

Eine Kirche, die mit den Menschen lacht
und mit den Menschen weint.
Eine Kirche, der nichts fremd ist,
und die nicht fremd tut.
Eine menschliche Kirche,
eine Kirche für uns.

Eine Kirche, die wie eine Mutter auf ihre Kinder warten kann.
Eine Kirche, die ihre Kinder sucht und die ihnen nachgeht.
Eine Kirche, die Menschen dort aufsucht, wo sie sind:
bei der Arbeit, beim Vergnügen, beim Fabrikstor
und auf dem Fußballplatz,
in den vier Wänden des Hauses.

Eine Kirche der festlichen Tage
und eine Kirche des täglichen Kleinkrams.
Eine Kirche, die nicht verhandelt und feilscht,
die nicht Bedingungen stellt oder Vorleistungen verlangt.

Eine Kirche, die nicht politisiert.
Eine Kirche, die nicht moralisiert.
Eine Kirche, die nicht Wohlverhaltenszeugnisse verlangt
oder ausstellt.

Eine Kirche der Kleinen,
der Armen und Erfolglosen,
Mühseligen und Gescheiterten – im Leben, im Beruf, in der Ehe.

Eine Kirche derer, die im Schatten stehen,
der Weinenden, der Trauernden.
Eine Kirche der Würdigen,
aber auch der Unwürdigen,
der Heiligen, aber auch der Sünder. Eine Kirche –
nicht der frommen Sprüche,
sondern der stillen, helfenden Tat.

Eine Kirche des Volkes.

(Gebet von Kardinal Franz König)

Mit jedem Werk, indem wir diesen Traum von Kardinal König umsetzen, sind wir Nachfolger Christis. Amen