Gedanken zum Fest der Taufe des Herrn

Ich begrüße Sie am Fest der Taufe des Herrn, das die Weihnachtszeit abschließt, sehr herzlich. Jesus lässt sich taufen und wird mit der Welt bekannt gemacht, als der geliebte Sohn Gottes und als der Gesandte, der mit dem Heiligen Geist tauft.

Als Symbole für den Sonntag der Taufe des Herrn habe ich Windeln und den Führerschein mitgebracht. Die beiden stehen für mich im Gegensatz: die Windeln für die Unreife, der Führerschein für ein verantwortungsbewusstes Leben.

Da bei uns die Taufe oft im Kindesalter gespendet wird, steckt der Glaube des Kindes in „den Windeln“ und er ist auf die Bereitschaft der Eltern, der Paten, der Familie angewiesen, im Kind entwickelt zu werden und wachsen zu können. Unsere Erfahrung dabei ist aber ziemlich ernüchternd. Viele bekommen in den Familien nicht die Möglichkeit, dass ihr Glaube reift und zu einer bewussten Entscheidung für Gott führt.

Wer einen Führerscheint bekommt, dem wird vertraut, dass er auf den Straßen auf das eigene Leben und das Leben der anderen achtet und es nicht leichtsinnig gefährdet. Er ist für mich ein Zeichen der Kenntnis der gemeinsamen Regeln und der übernommenen Verantwortung auch in gefährlichen Situationen. Dazu muss man reif sein. Darum verwende ich den Führerschein als Symbol für den reifen Glauben, der uns in der Taufe ins Herz gelegt wurde.

Ich wünsche uns allen einen reifen Glauben und nicht einen, der in den Windeln stecken geblieben ist. Das kommende Jahr kann für uns eine Chance sein, ihn zu vertiefen, um noch bewusster mit Gott durch das Leben unterwegs zu sein.

Video der Gedanken zum Fest der Taufe des Herrn auf dem Youtube-Kanal unserer Pfarre

Slawomir Dadas
Pfarrer