Karfreitag in Wort und Bild

Die Feier vom Leiden und Sterben Christi feierte Pfarrer Slawomir Dadas wie die täglichen Eucharistiefeiern seit 3 ½ Wochen im Beisein von fünf Menschen aus der Pfarrgemeinde. Zur Kreuzverehrung wurden Blumen nieder gelegt und Kerzen für Menschen angezündet, die unter der Dunkelheit einer Krankheit, der Trauer, der Angst vor der Zukunft, der Einsamkeit, des Krieges, der Gewalt, der Ausbeutung und des Hungers leiden.

Kreuzmeditation – Das Kreuz im menschlichen Leben.

allein und einsam
unsicher und verängstigt
verletzt und missbraucht
verlassen und ohne Zukunft
abgelehnt und ausgestoßen
schikaniert und ausgelacht
verschuldet und hoffnungslos
depressiv und ausgegrenzt

Ist das Kreuz von Gott gewollt?
Ist es von ihm auferlegt?
Hat es eine erzieherische Aufgabe?

Wir glauben an Gott der Liebe, der Vergebung, der Hoffnung, der Erlösung.
Wir glauben nicht, dass er mit uns spielt und unsere Grenzen testet.
Wir glauben an Gott der Befreiung, der Rettung und eines guten Endes.
Wir glauben nicht, dass er uns einschränkt, dass er nur zuschaut, dass er uns im Stich lässt.

Das Kreuz ist ein Teil unserer menschlichen Natur, ein Teil unserer Vergänglichkeit. Es begegnet uns durch die Natur, durch die Mitmenschen, durch uns selbst.

Gott verhindert das Kreuz nicht, aber er lässt uns im Kreuz nicht alleine. Denn mit Gott hat das Kreuz nicht das letzte Wort. Mit Gott ist das Kreuz nicht mehr ein Symbol der Niederlage, es ist nicht mehr ein Symbol der Verlassenheit, sondern ein Zeichen der Solidarität Gottes, eine Zusage, dass Gott mit uns geht.

Gott greift auch in unser Leben ein: wenn wir zu ihm rufen, wenn wir unser Kreuz zum Kreuz seines Sohnes legen, damit er es verwandelt und uns durch das Kreuz zum neuem Leben führt.

© Slawomir Dadas

Livestream zum Nachsehen

Fotos: Zofia Gorgol
Text: Ingrid Scherney