Lasst uns unseren Überfluss mit anderen teilen

„Im Augenblick soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft!“

Liebe Gottesdienstbesucher

Im 2. Brief an die Korinther ruft Paulus zu freigiebigem Spenden auf. Die Korinther hatten sich ein Jahr zuvor bereit erklärt, sich an einer Sammlung für die bedürftigen Christen in Jerusalem zu beteiligen. Wegen eines Zerwürfnisses mit Paulus kam es nicht dazu. Nun ermuntert Paulus die Korinther, ihr Versprechen einzulösen. Zunächst erinnert er sie an ihre reichen Gnadengaben, die sie eifrig einsetzen. Genauso großzügig sollen sie auch mit ihren irdischen Gütern umgehen. Dann erzählt er von Jesus, der seinen Reichtum abgab um seine Nachfolger reich zu machen.

Was das rechte Maß der Hilfe betrifft, so sollen die Korinther nicht belastet werden, damit andere sich einen guten Tag machen können. Vielmehr soll es zu einem geschwisterlichen Ausgleich kommen. Zur Zeit haben die Korinther mehr irdische Güter als die Christen in Jerusalem. Paulus setzt aber voraus, dass auch die Korinther Hilfe von den anderen erfahren, wenn sie in Not geraten.

 

Wie geht es uns, wenn heute ein Spendenaufruf an uns ergeht? Geben wir Almosen von unserem Überfluss, um unser schlechtes Gewissen zu beruhigen? Oder lassen wir uns von der Not anderer berühren und teilen aus dieser Betroffenheit heraus mit ihnen?

Das Fernsehen bringt heute die Not der Welt in unsere Wohnzimmer. Bilder von Naturkatastrophen, die Leben und Existenzgrundlage vieler Menschen zerstören, lassen unsere eigenen Sorgen plötzlich sehr klein erscheinen. So ist der Aufruf des Paulus, vom eigenen Reichtum abzugeben, auch an uns gerichtet. Aber nicht nur materielle Hilfe ist von uns gefordert. Menschen in unserer nahen Umgebung brauchen auch unsere persönliche Unterstützung. Bei Krankheit, Einsamkeit und Krisen anderer ist oft der Einsatz anderer Gaben gefragt: Zuhören, Anteilnehmen, und Mut machen. Wenn wir unsere Zeit und Zuwendung mit diesen Menschen teilen, ist das auch im Sinne des Paulus. Aber zugleich erinnert er uns an das rechte Maß: geben ja, aber uns nicht verausgaben.

 

Diese Mahnung gilt besonders für jene von uns, die gerne für andere da sind und sorgen, aber darüber oft ihre eigenen Bedürfnisse vergessen. Gerade ihnen macht Paulus Mut, in eigener Not von anderen dankbar Hilfe anzunehmen. Nur so kann es zu einem geschwisterlichen Ausgleich kommen.

Wenn wir der paulinische Rede, seinen Anweisungen folgen, dann folgen wir Jesus , der sagt liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst!

Lasst uns Glauben, Erkenntnis, Liebe, unseren Überfluss mit anderen teilen , damit unsere Nächsten aber auch wir gut leben können!